Bereits zum 5. Male haben sich die Jugendwarte und Ausbilder des Landkreises Oberallgäu und erstmalig auch der Stadt Kempten heuer im Feuerwehrhaus Dietmannsried zur gemeinsamen Winterschulung getroffen. Kreisjugendfeuerwehrwart Hubert Speiser und sein Team konnten wieder hervorragende Referenten zur Fortbildungsveranstaltung gewinnen.
„Do goht nix“ – Ich lasse mit mir nicht handeln! war das erste Thema des Seminars. Gemeint ist hier der verantwortliche Umgang mit Alkoholkonsum von Jugendlichen bei Festen und Veranstaltungen, so Brigitte Fink vom Kreisjugendring des Landkreises Oberallgäu. Gerade die Feuerwehrvereine sind oftmals auch Veranstalter von Festen, stellt Brigitte Fink immer wieder in ihrer Arbeit fest, so dass der Kreisjugendring mit der Kampagne „Do goht nix“ einfache Tipps sowie praktische Anleitungen als Broschüre für die Veranstalter herausgebracht hat. Das Ziel die Veranstalter aufzuklären und vor Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz zu schützen gelang Brigitte Fink ganz gut, denn die Broschüren und Roten Karten wurden durch die Teilnehmer dankend mitgenommen.
Der Schutz der Kinder stand auch beim zweiten Thema an vorderster Stelle der Fortbildungsveranstaltung. Diplom-Sozialpädagogin Ilona Braukmann aus Kempten stellte das Projekt „PräTect“ – Prävention und Schutz vor sexueller Gewalt bei Kindern und Jugendlichen vor. „Es ist jederzeit und überall mit sexueller Gewalt zu rechnen“, so Ilona Braukmann zu den Jugendwarten und Ausbildern, „und der Schutz setzt schon bei den Erwachsenen an.“ Daher ist es besonders wichtig auch die Jugendleiter und Ausbilder darüber zu schulen. Betroffen von sexueller Gewalt sind sowohl Mädchen als auch Buben und es kann durchaus sein, dass sich ein Jugendlicher dem Jugenwart mal öffnet. Mit strukturierten Handlungsansätzen, Tipps und Informationsangeboten konnten sich die Teilnehmer einen Überblick verschaffen, wie dann im konkreten Fall damit umgegangen werden kann.
Im dritten Teil der Fortbildungsveranstaltung beschäftigten sich die Jugendwarte mit der Einsatzführung und den Herausforderungen eines Großbrandes in einer Zimmererei im vergangen Jahr in Obermaiselstein. Quasi aus erster Hand vom Einsatzleiter und Kreisbrandmeister Florian Schmid konnte der Großeinsatz minutiös nachvollzogen werden. Anhand von Karten und zahlreichen Bildern erklärte Florian Schmid die vorgefundene Lage: „Denkt neben den Gefahren an einer solchen Einsatzstelle auch an die notwendigen Bereitstellungsräume, den Funkverkehr und die Ordnung des Raumes, damit die zahlreich nachrückenden Feuerwehrkräfte wirkungsvoll eingesetzt werden können“ gab er den Ausbildern zu bedenken. Aber auch die Wasserversorgung spiele eine zentrale Rolle, da bis zu 13 Kubikmeter Wasser pro Minute eingesetzt wurden und teilweise 1,5 Kilometer weit zur Einsatzstelle gepumpt werden musste, um das Wohnhaus und die umliegenden Gebäude zu schützen, so Schmid abschließend.
Bilder & Text: Florian Speigl