In 53 Jugendfeuerwehren des Landkreises Oberallgäu sind rund 450 Mädchen und Buben im Alter von zwölf bis 18 Jahren organisiert und zeugen von der hohen Attraktivität Mitglied in einer Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr zu sein. Innerhalb des Dienstes in der Jugendfeuerwehr können während dieser Zeit durch die Jugendlichen verschiedene Abzeichen erwerben oder an Wettbewerben teilgenommen werden. Nicht immer ist den Jugendwarten und Jugendlichen bekannt, welche schönen Abzeichen es denn überhaupt gibt. Stellvertretender Kreis-Jugendfeuerwehrwart Stefan Prestel stellte daher auf der diesjährigen Frühjahrsversammlung der Oberallgäuer Jugendfeuerwehren in Probstried die verschiedenen Möglichkeiten dar.
Der bayernweite Wissenstest mit jährlich wechselnden Themen kann vom Jugendwart abgenommen werden und beinhaltet vier Leistungsstufen. Er beinhaltet Grundkenntnisse zum Feuerwehrwesen.
Die bundesweite Jugendflamme ist eine weitere Ausbildungshilfe und vermittelt feuerwehrtechnisches und allgemeines Wissen. Sie stellt die erste praktische Prüfung in der Feuerwehr dar. Insgesamt kann der Jugendliche drei verschiedene Flammen, die als Nadel getragen wird, erwerben.
Mit der Bayerischen Jugendleistungsprüfung wird der junge Feuerwehranwärter in fünf Einzel- und fünf Truppübungen sowie in der Beantwortung von Testfragen geprüft. Die Leistungsprüfung dient zum Nachweis der Grundkenntnisse von Einheiten im Löscheinsatz.
Die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr ist die höchste Auszeichnung, die ein Mitglied der Jugendfeuerwehr erreichen kann. Innerhalb der taktischen Gliederung einer Löschgruppe sind Disziplinen wie Kugelstoßen, Staffellauf, Fragenbeantwortung, Vortragen eines Löschangriffs und eine Schnelligkeitsübung zu absolvieren.
Der schwäbische Jugendleistungswettbewerb, der sowohl auf Kreis- als auch auf Bezirksebene ausgetragen wird, fordert die jungen Feuerwehrler auf einer 90 Meter Hindernisbahn zu Grundtätigkeiten in der Feuerwehr. Im Bundeswettbewerb können sich die Jugendlichen auf Landesebene alle zwei Jahre messen. Und zu guter Letzt besteht auch die Möglichkeit ein Bewerbsabzeichen im CTIF-Wettbewerb (Internationales Feuerwehr Komitee) zu erlangen.
Die Feuerwehr Probstried stellte anschließend das erst vor kurzem in Dienst gestellte neue Feuerwehrfahrzeug SW 2000 vor. Im Rahmen des Katastrophenschutzes beschaffte der Bund das Feuerwehrfahrzeug und stellt es dem Landkreis Oberallgäu zur Verfügung. Auf dem universell einsetzbaren Fahrzeug sind insgesamt 2.000 Meter B-Schlauch verlastet, um lange Schlauchstrecken zur Löschwasserversorgung errichten zu können. Durch Ladebordwand und die Lagerung der Schläuche in Alu-Fächern kann das Fahrzeug aber auch bei Bedarf für weitere Transportaufgaben umgerüstet werden. Darüber hinaus ist noch eine Tragkraftspritze zur Wasserförderung verladen. Allradantrieb und eine entsprechende Bereifung stellen sicher, dass sich das Fahrzeug auch abseits der Straße sicher bewegen lässt, was bei einer langen Wasserförderstrecke keine Seltenheit ist.
Bericht und Bilder:
Florian Speigl, Kreisjugendwart der Kreisjugendfeuerwehr Oberallgäu