Am vergangenen Samstag folgten 35 Jugendwarte und Jugendwartinnen aus dem Landkreis Günzburg der Einladung des Kreisjugendfeuerwehrwartes Willi Sauter. Im Schulungsraum des Feuerwehrhauses Ziemetshausen begrüßte er die Floriansjünger zur jährlichen Jugendwart-schulung. Durch die Themen „Aufsichtspflicht und Jugend- schutz“ führte Antonia Wieland von der Kommunalen Jugendarbeit. Sie klärte u. a. die Begriffe „ehrenamtliche Betreuer“ sowie die Unterschiede der zivil- und strafrechtlichen Folgen in dieser Tätigkeit. Anhand von Beispielen wurden auch die Begriffe „Vorsatz“ und „Fahrlässigkeit“ erläutert. Das Aufzeigen der Konsequenzen verdeutlichte den Teilnehmern die Pflichten und somit die Anforderungen an verantwortungsbewusste Jugendleiter. Die Jugendwarte erhielten hilfreiche Checklisten für ihre tägliche Arbeit. Das Thema „Jugendschutz“ verdeutlichte Antonia Wieland durch einen interessanten und professionellen Filmvortrag. Umfangreiche Unterlagen ermöglichen den ehrenamtlichen Ausbildern und Betreuern einen verantwortungsvollen Umgang mit diesem Thema. In anschließenden Workshops hatten die Teilnehmer die Möglichkeit das Gelernte direkt in die Tat umzusetzen und somit das Wissen zu vertiefen. Antonia Wieland überzeugte und begeisterte durch ihre erfrischende und praxisorientierte Vortragsweise.
Der Bildungsbeauftragte der Jugendfeuerwehr Bayern, Arno Kaesberg, führte das Plenum durch die Themen „Jugendpsychologie, Gewalt und pubertierende Monster (PUMOS)“. Arno Kaesberg, hauptberuflicher Rektor einer Privatschule in Bayern, erläuterte die unterschiedlichen Stadien und Entwicklungen der Heranwachsenden. Deutlich zu erkennen waren die doch gewaltigen Unterschiede im körperlichen und geistigen Bereich der Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Gerade in der Pubertät ist die Förderung der Persönlichkeit durch Lob, aber auch durch Aufzeigung von Grenzen, ständig notwendig. Überwiegt zu Beginn der Feuerwehrausbildung die Neugierde, so besteht zum Ende der Pubertät doch sehr schnell die Gefahr der Langeweile und somit das Abfallen des Interesses an der Feuerwehr. Hilfreiche Tipps wie z. B. kleine Wettbewerbe wurden aufgezeigt. In seinem Vortrag „Pubertierende Monster in der Feuerwehr“ gab Arno Kaesberg einen aufschlussreichen Einblick in die Psyche junger Menschen. Diese Erkenntnisse erleichtern das Verständnis der Ausbilder für bestimmte Verhaltensweisen ihrer Schützlinge. Die Gruppe dankte dem Referenten für seinen tollen und motivierten Vortrag mit einem kräftigen Applaus.
Stefanie Mayer als Leiterin des Fachbereiches Ausbildung im Kreisjugendausschuss präsentierte den Jugendwarten die Grundlagen der Bayerischen Jugendleistungsprüfung in Theorie und Praxis. Diese Leistungsprüfung wird jedes Jahr im September am Kreisjugendfeuerwehrtag durchgeführt. Als Bestätigung des erlernten Fachwissens wurde diese Leistungsprüfung im Jahr 2009 von rund 150 Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren abgelegt und ist gleichzeitig Basis der zukünftigen „Feuerwehrkarriere“. Besonders interessant war für die Anwesenden der Praxisteil. Die Jugendleiter dankten ihrer Kollegin Stefanie Mayer für ihre klare und verständliche Präsentation der doch sehr umfangreichen Thematik.
In seinen Schlussworten bedankte sich der Organisator Willi Sauter bei allen Helfern, insbesondere der Freiwilligen Feuerwehr Ziemetshausen, für ihre umfangreiche Unterstützung. Durch diese Veranstaltung wurde das Interesse der Ehrenamtlichen an der Jugendarbeit sowie der persönlichen Weiterbildung bewiesen.
Text: Schwehr Karlheinz