82 Feuerwehranwärter und -anwärterinnen unterzogen sich beim Kreisjugendfeuerwehrtag in Ursberg am 21. September 2013 der Bayerischen Jugendleistungsprüfung. Mit null Fehlerpunkten waren Philipp Fluhr aus Röfingen, Kevin Jedelhauser aus Oxenbronn und Bastian Linder aus Leipheim besonders erfolgreich. Unser Bild zeigt sie mit Kreisjugendwart Willi Sauter vor der Drehleiter der Thannhauser Wehr, mit der ihnen ein Rundblick über Ursberg und die Umgebung ermöglicht wurde.
Ausnahmesituation auf dem Platz des Feuerwehrhauses und der Gemeindeverwaltung in Ursberg: Dem Motto „Ehrensache! Mach mit!“ der Feuerwehraktionswoche 2013 folgend, fanden sich am Wochenende über 400 Jugendliche in ihren blau-orangefarbenen Uniformen aus dem gesamten Landkreis dort ein, um ihr Wissen und Können zu zeigen und testen zu lassen. Mit dabei, die Feuerwehrdienstgrade, politische Prominenz und Zuschauer, die sich auch für die zahlreichen Feuerwehrfahrzeuge interessierten. „In Bayern gibt es 331.000 Feuerwehrdienstleistende, die ihr Können und ihre Hilfsbereitschaft täglich für die Mitmenschen unter Beweise stellen“, sagte Kreisbrandinspektor Wolfgang Härtl in seinem Grußwort. Es sei sehr erfreulich, dass sich die stattliche Zahl von rund 100 Jugendlichen zur Abnahme der Bayerischen Jugendleistungsprüfung und knapp 400 Jugendliche am parallel dazu stattfindenden Wissenstest 2013 angemeldet haben. Gleichermaßen sprach Landrat Hubert Hafner den Feuerwehranwärtern sein Lob aus, „denn der Landkreis Günzburg braucht einen starken Feuerwehrnachwuchs. Sich für die Gemeinschaft zu engagieren ist eine anerkennenswerte Leistung, die unsere Gesellschaft stark macht“, so der Landrat.
Inzwischen fieberten die Prüfungsaspiranten für die Bayerische Jugendleistungsprüfung den gestellten Aufgaben entgegen, schließlich sind dabei Schnelligkeit und Geschicklichkeit gefragt. So galt es, einen Leinenbeutel schnurgerade in ein Ziel zu werfen, Saugschläuche fachgerecht zu verbinden oder aufgerollte Schläuche möglichst ohne Verdrehen auszurollen. Der Umgang mit Rettungsleine, Knoten und Sichern des Strahlrohres oder innerhalb von 30 Sekunden einen mit Wasser gefüllten Eimer durch den Druck des Wasserstrahles aus der Kübelspritze umzuspritzen, gehörten zum weiteren Prüfungsumfang der insgesamt 47 angetretenen Jugendgruppen. Alle tragen Schutzanzüge, Sicherheitsschuhe und natürlich den Helm und werden von den Schiedsrichtern kritisch beobachtet. Auch ihre Zeit wird gestoppt. Das gleiche gilt für das Auslegen einer 90 Meter langen Schlauchleitung in einem angrenzenden Straßenzug in Ursberg. Im Schulungsraum des Feuerwehrhauses und in der Mehrzweckhalle stellten sich parallel zu den praktischen Übungen 325 Jungs und Mädels den Fragen zu den Stufen eins bis vier beim Wissenstest 2013.
Zwischen 14 und 18 Jahre alt sind die Jugendlichen, die sich den Prüfungen unterziehen. Obwohl Einsätze erst ab 18 Jahren erlaubt sind, nehmen sie die Prüfung ernst, ist es doch eine Vorbereitung auf spätere Ernstfälle. Kreisjugendwart Willi Sauter wies darauf hin, dass die Vorbereitung auf Wissenstest und Bayerische Jugendleistungsspange sehr zeitaufwendig ist. Dank gebühre den örtlichen Jugendwarten, die mit ihren Schützlingen viel trainierten. „Gerade in den Gemeinden sind die Feuerwehren eine der wichtigsten Einrichtungen, sie geben Sicherheit und sind immer dann zur Stelle, wenn jemand in Not gerät oder wenn es um technische Hilfeleistung geht“, betonte Ursbergs Bürgermeister Peter Walburger. Beim Kreisjugendfeuerwehrtag, der erstmals in Ursberg stattfindet, sei es ein gutes Gefühl zu sehen und zu wissen, dass sich derart viele junge Menschen in Jugendfeuerwehren engagieren. Bei der abschließenden Manöverkritik durfte Sauter allen Teilnehmern die Urkunden für die bestandenen Prüfungen zusammen mit einem kleinen Präsent und einer Eintrittskarte ins Legoland als Belohnung und gleichzeitig Ansporn aushändigen.
Weil die Ergebnisse der praktischen Prüfungen gelegentlich Lücken zeigten und die Qualität beim Wissensstand besser hätte sein können, appellierte Sauter an die Jugendwarte, mit dem Nachwuchs weiter intensiv zu üben. Allen, die mit der Organisation zu tun hatten, besonders dem Team der Freiwilligen Feuerwehr Bayersried-Ursberg-Premach, zollte er großes Lob und dankte für den reibungslosen Ablauf dieser Großveranstaltung.
Bericht: Werner Glogger
mit freundlicher Genehmigung der Mittelschwäbischen Nachrichten
Fotos: Jugendfeuerwehr Landkreis Günzburg