Die Mitgliederentwicklung bei den Jugendlichen bereitet der Feuerwehr Sorgen. So sank die Zahl der jungen Menschen, die bei den Feuerwehren des Landkreises aktiv sind, von 812 auf 777, informierte Kreisjugendwart Willi Sauter bei der Frühjahrs-Vollversammlung. Zum Stichtag 31. Dezember 2010 seien nur noch 777 Feuerwehrjugendliche, davon 590 Jungen und 187 Mädchen, gemeldet gewesen. Die gute Nachricht: Damit liege der Landkreis Günzburg schwabenweit hinter Augsburg immer noch auf dem zweiten Platz. Bei der Anzahl der Gruppen ist die Region sogar vorne. Trotz der vergleichsweise noch guten Mitgliederzahlen, so Sauter, dürfe man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen. In der nächsten Zeit wird deshalb den Jugendbetreuern der Lehrgang „Mit guter Nachwuchswerbung gewinnen wir die Jugendlichen für uns“ angeboten.
Im Einsatz für andere
Jugendwarte und Stellvertreter der Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises Günzburg trafen sich in der „Linde“ in Deffingen zur Versammlung. Oberbürgermeister Gerhard Jauernig, Vereinsvorsitzender der Feuerwehr Günzburg, zeigte sich erfreut darüber, dass die Jugendfeuerwehrvereine des Landkreises Günzburg bei den Gruppen in Schwaben den 1. Platz belegen, gefolgt von Augsburg. Dies sei ein Verdienst der Jugendwarte. Die Jugendfeuerwehr sei die zukünftige aktive Wehr, die an 365 Tagen im Einsatz für andere ihre Gesundheit und ihr Leben aufs Spiel setze. Um die Nachwuchswerbung zu forcieren, startete der Landesfeuerwehrverband mit Unterstützung des Bayerischen Innenministeriums und des Bayerischen Städtetages eine auf mehrere Jahre angelegte Werbekampagne. Kritik hagelte es von Landesjugendwart Gerhard Barth an der Durchführung von „Berufsfeuerwehrtagen“ (wir berichteten). Barth empfiehlt diese Bezeichnung auf „24-Stunden-Übung“ abzuändern, keine allzu realistischen Extrem-Übungen einzubauen und den dabei eingesetzten Jugendlichen eine entsprechende Nachtruhe zu gönnen. Selbst eine Berufsfeuerwehr sei nur in Ausnahmefällen in dem den Jugendlichen vorgegebenen Zeitraum so stark eingebunden. Die Übungen seien zwar gut für Teamgeist, Teamwork und Gruppendynamik, aber trotzdem sollten die Jugendwarte die Nachtruhe der angehenden Feuerwehrmitglieder respektieren.
Über Unterstützung der Jugendwarte diskutiert
Der Tagesordnungspunkt „Wahlen zum Kreisjugendausschuss“ brachte keine allzu großen Veränderungen. Der bisherige Schatzmeister Peter Wolf gab sein Amt an Christine Kunz ab. Schriftführung bleibt bei Andrea Seitz. Als stellvertretender Schriftführer fungiert zukünftig Philipp Brich, den Fachbereich „Jugendpolitik“ bekleidet seit 1. April Markus Link. Auch das bei den Bürgermeistern umstrittene Thema „Geld für die Jugendwarte der Feuerwehr?“ (wir berichteten) kam in der Versammlung zur Sprache. Sauter stellte unmissverständlich fest, dass die Kommunen per Feuerwehrgesetz verpflichtet seien, die Feuerwehren aufzustellen und zu unterhalten. Sein Dank ging an die Adresse von Kreisbrandrat Robert Spiller, dass er das Anliegen der Jugendwarte vor den versammelten Bürgermeistern so vehement befürwortete. Der zustimmende Applaus der Versammlung sprach für sich. Kreisbrandinspektor Albert Müller übermittelte die Anerkennung der Feuerwehrinspektion für die Arbeit, die Jugendwarte bei ihren Feuerwehren ehrenamtlich für die Ausbildung der angehenden Brandbekämpfer leisteten. Auf den schwäbischen Jugendwettbewerb im September in Augsburg ging Bezirksjugendwart Andreas Land ein. Der vom Kassenverwalter Peter Wolf letztmals nach über zehn Jahren Tätigkeit erstattete Rechenschaftsbericht vermeldete ein schwaches Plus in der Einnahmen-Ausgaben Gegenüberstellung.
Text und Bild: Günzburger Zeitung