76 Stunden Ausbildung und allgemeine Jugendarbeit pro Jugendfeuerwehr im letzten Jahr geleistet
(Altusried/Oberallgäu) In den 52 Jugendfeuerwehren des Landkreises Oberallgäu sind derzeit 439 Mädchen und Buben im Alter von 12 bis 18 Jahren organisiert, wobei allein der gestiegene Mädchenanteil zum leichten Mitgliederplus beigetragen hat, berichtete Kreisjugendfeuerwehrwart Florian Speigl auf der Jahresversammlung in Altusried. Umso mehr freut es die Jugendfeuerwehr, dass die aktuelle Imagekampagne des Landesfeuerwehrverbandes unter dem Titel „Frauen zur Feuerwehr“ steht. Fast 4.000 Stunden Ausbildung und allgemeine Jugendarbeit sowie über 4.300 Stunden zusätzlicher Aufwand für Vor- und Nachbereitung sowie Fortbildung durch die Jugendwarte zeugen vom großen Engagement für den Feuerwehrnachwuchs.
Um in Zukunft weiterhin viele Jugendliche zu Feuerwehreinsatzkräften erfolgreich ausbilden zu können, fordern die Jugendfeuerwehren des Oberallgäus mehr staatliche Förderung. In einem fünf Punkte umfassenden Antrag an die Jugendfeuerwehr Bayern wird die Verbandsspitze aufgefordert, sich für eine Stärkung der Feuerwehren vor Ort einzusetzen. Ziel sollte es sein, dass jede der rund 7.700 Freiwilligen Feuerwehren in Bayern eine Jugendfeuerwehr betreibt. So werden in dem Antrag die Förderung von Jugendräumen, in den Gerätehäusern, höhere Fördersätze für Mannschaftstransportfahrzeuge, ein Sonderförderprogramm für Jugendfeuerwehrschutzanzüge, ein besseres Aus- und Fortbildungsangebot an den staatlichen Feuerwehrschulen für Jugendwarte und eine Gleichstellung des Anspruchs auf Aufwandsentschädigung für den Jugendwart mit dem Kommandanten im Bayerischen Feuerwehrgesetz angeregt.
Als aktuelles Beispiel dazu nannte der Kreis-Jugendfeuerwehrwart die Lehrgangssituation an den Feuerwehrschulen für Jugendwarte: Bei zwei zugeteilten Jugendwartlehrgängen im kommenden Jahr und insgesamt 52 Jugendfeuerwehren müsste jeder Jugendwart folglich 26 Jahre seinen Dienst ausüben, was absolut nicht der Realität entspricht.
Damit sich im Landkreis Oberallgäu noch weitere Jugendfeuerwehren gründen, hat die Kreis-Jugendfeuerwehrleitung in diesem Jahr einen in Bayern bisher wohl einmaligen 31-seitigen Leitfaden als Gründungsstarthilfe herausgegeben. Kommandanten und Jugendwarten wird darin in kurzen Kapiteln erklärt, was ein Jugendwart über seine Aufgabe wissen muss, was potentielle Jugendliche an der Feuerwehr interessiert und was auch die Eltern von ihrer örtlichen Wehr erfahren wollen, wenn ihr Kind Mitglied einer Jugendfeuerwehr wird.
Ein großes Veranstaltungs- und Fortbildungsprogramm kennzeichnete das abgelaufene Jahr in der Jugendfeuerwehr Oberallgäu. Höhepunkte waren eine Bildungsfahrt nach Wien zu den Vereinten Nationen, eine Winterschulung zum Thema „Lebenswelten der Generation Z“, die Teilnahme am Landes-Jugendfeuerwehrtag in Cham sowie der 9. Allgäuer Feuerwehrtag und der Oberallgäuer Jugendleistungswettbewerb.
Sowohl stv. Landrat Roman Haug als auch stv. Kreisbrandrat Joachim Freudig bedankten sich bei allen Jugendlichen, Jugendwarten und der Kreisfeuerwehrleitung für ihr unglaubliches Engagement vor Ort in den Feuerwehren als auch auf Landesebene. So ist seit knapp einem Jahr die Kreis-Jugendsprecherin Jacquelin Greiner auch stv. Landes-Jugendsprecherin und für 50.000 Jugendliche in ganz Bayern tätig.
Die hervorragende Arbeit der Kreis-Jugendfeuerwehrleitung bestätigte sich auch in den Neuwahlen, alle bisherigen Amtsinhaber wurden in ihren Aufgaben für zwei weitere Jahre bestätigt.
Für ihre Verdienste um den Feuerwehrnachwuchs wurden Günter Klamert (Feuerwehr Balderschwang) und Christian Zinth (Feuerwehr Eschach) mit der Bandschnalle in Silber der Jugendfeuerwehr Oberallgäu ausgezeichnet. Die Ehrennadel in Silber der Jugendfeuerwehr Bayern bekam Thomas Kaufmann (Feuerwehr Schrattenbach) überreicht. Nach 16 Jahren Tätigkeit, zunächst als Kassenprüfer und anschließend als Fachbereichsleiter Steuern/Recht, wurde Lothar Schäffeler (Feuerwehr Oy) mit dem Ehrenteller der Jugendfeuerwehr Oberallgäu verabschiedet.