Am vorletzten Juliwochenende trafen sich 11 Mitglieder der Jugendfeuerwehr Bad Wörishofen zu einer Großübung im Feuerwehrhaus Bad Wörishofen. Ziel dieser Großübung war es, den Tag einer Berufsfeuerwehr für die Jugendlichen nachzustellen. Dazu haben sich die Ausbilder einige realistische Einsatzszenarien einfallen lassen.
Los ging es am Samstagnachmittag um 14 Uhr. Nach dem Beziehen der Quartiere und dem gemeinsamen theoretischen und praktischen Üben mussten die Jugendlichen auch schon zu ihrem ersten Einsatz ausrücken. Nach einem Sturmschaden war die Straße mit herabgefallen Ästen versperrt. Aufgabe der Mädchen und Jungen war es, die Straße von dem herabgefallen Grüngut zu befreien.
Wieder zurück hatten die Jugendlichen Zeit zur freien Verfügung. Nach einem kräftigenden Abendessen wurden die Jungen und Mädchen zu einem Wohnhausbrand, Stichwort B3-Brand Wohnhaus, gerufen. Hier rückten die Jugendlichen mit den beiden Löschfahrzeugen aus. Als die Jugendlichen an der Einsatzstelle eintrafen, stand das Objekt bereits teilweise in Flammen. Nun galt es so schnell wie möglich die Löschwasserversorgung aufzubauen und den Brand zu löschen. Die Jugendfeuerwehr baute eine Löschgruppe und eine Löschwasserversorgung vom etwas entfernten Unterflurhydranten auf, um das Objekt abzulöschen. Die gesamte Übung fand unter den wachsamen Augen von 1. Kommandant Peter Eichler statt. Dieser hatte die Einsatzleitung und war Ansprechpartner für die Floriansjünger. Bei diesem Einsatz konnte neben der Löschgruppe auch der Umgang mit dem Fog-Nail sowie der Wärmebildkamera geübt werden. Hilfreiche Tipps und Hinweise kamen hierbei von Peter Eichler, der den Umgang mit beiden Werkzeugen geübt ist. Nachdem auch dieser Einsatz erfolgreich von den Jugendlichen gemeistert wurde, war es bereits kurz vor der Bettruhe und die Jungs und Mädels sind in Richtung Schlafsaal marschiert, da man ja nie weiß, wann der nächste Einsatz kommt.
Um 0:30 wurde die eine Hälfte der Floriansjünger zu einer „ausgelösten“ BMA im V-Markt gerufen. Nach Erkundung vor Ort stellte sich zum Glück heraus, dass es sich um einen Fehlalarm handelt. Gegen halb zwei hieß es dann für die Jugendlichen weiterschlafen, bis 6 Uhr. Hier mussten die nachts daheimgebliebenen Jungen und Mädels zu einem B1-Brand Mülleimer im Gewerbegebiet ausrücken. Ca. eine halbe Stunde später wurden die im Feuerwehrhaus verbliebenen Jugendlichen zu einer unklaren Rauchentwicklung ins Musikerheim gerufen. Nach Erkundung stellte man fest, dass angebranntes Essen die Ursache war. Nach anschließender Belüftung des Objekts konnte es wieder freigegeben werden und man rückte wieder im Feuerwehrhaus ein.
Nach diesen kräftezehrenden Einsätzen war es Zeit für das Frühstück. Nach dem gemeinsamen Aufräumen hatten die Jugendlichen wieder Zeit zur freien Verfügung. Der nächste Einsatz ließ aber nicht lange auf sich warten. Es wurde ein schwerer Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person gemeldet. Es rückte die gesamte Jugendfeuerwehr mit dem Rüstzug aus. An der Einsatzstelle angekommen stellte sich heraus, dass der PKW einen seitlichen Aufprall bei hoher Geschwindigkeit hatte. Die Erstversorgung der verletzten und im Fußraum eingeklemmten Person wurde von den Mitgliedern der Feuerwehr vorgenommen. Anschließend wurde die Person von der Jugendfeuerwehr befreit. Geleitet wurde dieser Einsatz vom 2. Kommandanten Helmuth Werner, der die Mädchen und Jungen während dem Einsatz angeleitet hat.
Nach diesem anstrengenden Einsatz konnten sich die Floriansjünger im Feuerwehrhaus etwas ausruhen und beim anschließenden Mittagessen wieder zu Kräften kommen. Diese Kraft brauchten Sie auch für Ihren letzten Einsatz des Tages. Im Gewerbegebiet war eine Person im Lager eines Gewerbebetriebs von der Leiter gestürzt und musste auf Grund des Verletzungsbildes schonend vom 1.OG nach unten transportiert werden. Wegen der beengten Verhältnisse im Treppenhaus wurde die Jugendfeuerwehr zur Personenrettung mit der Drehleiter alarmiert. Dort wurde den Jugendlichen der Umgang mit einer verletzten Person und der Drehleiter bei einer Personenrettung gezeigt. Nachdem die Person erfolgreich durch das Fenster im ersten Stock gerettet wurde, übergab man sie dem Rettungsdienst zur weiteren Behandlung.
Abgeschlossen wurde dieses einsatzreiche Wochenende mit dem gemeinsamen Aufräumen und Reinigen des Feuerwehrhauses und der Fahrzeuge. Man machte die Fahrzeuge wieder einsatzbereit und nach dem Abschlussappell gingen alle wieder nach Hause, in Vorfreude auf die nächste 24-Stunden-Übung!
Bilder by: FF Bad Wörishofen