Mit den Klängen der Jugendfeuerwehrkapelle Sulzberg eröffnete Kreisjugendfeuerwehrwart Hubert Speiser die diesjährige Hauptversammlung der Jugendfeuerwehr Oberallgäu im Feuerwehrgerätehaus Obermaiselstein. „In Schwaben und wohl in ganz Bayern ist es einzigartig, dass es nun eine Jugendfeuerwehrkapelle gibt“, sagte sichtlich überrascht der Bezirksjugendwart und stellvertretende Landesjugendwart Andreas Land in seinem Grußwort. Eine äußerst positive Bilanz konnte Hubert Speiser in seinem Jahresbericht der Jugendfeuerwehr Oberallgäu ziehen. In 47 Jugendgruppen sind über 450 Mädchen und Buben in einer großen Gemeinschaft organisiert und setzen sich in ihrer Freizeit für die Sicherheit der Bürger ein. „Das Ziel der Kreisjugendfeuerwehr ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine optimale Ausbildung und Jugendarbeit zulässt“, formulierte Hubert Speiser die Aufgabe der Kreisjugendfeuerwehr in seinem Bericht. „Kommt – macht mit! Bei uns wirst du gebraucht“ lautet daher folgerichtig der Titel des erstmals in der Öffentlichkeit vorgestellten Flyers der Kreisjugendfeuerwehr Oberallgäu, der den einzelnen Jugendwarten vor Ort eine Hilfestellung geben soll, Jugendliche für die Feuerwehr zu begeistern. „Team, Action, Technik, Toleranz – bei uns macht HELFEN Spaß! Ist der Slogan der Jugendfeuerwehren und zeigt auf anschauliche Weise die Vielfältigkeit in der Feuerwehr.
Rund 190 Jugendwarte und Ausbilder sind für die Jugendlichen im Einsatz und leisteten im vergangen Jahr 3.260 Stunden zusätzlichen Feuerwehrdienst für die Vor- und Nachbereitungen der Übungen, Fortbildungen und Tagungen. 89 bestens ausgebildete Jugendliche konnten somit in den aktiven Einsatzdienst in den jeweiligen Wehren übernommen werden. Hierzu wendeten die Jugendwarte 2.095 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung und 903 Stunden allgemeine Jugendarbeit auf.
Bereits im März machten sich die Jugendwarte nach Berlin auf um sich in der Hauptstadt über die Geschichte des Mauerfalls sowie der politischen Arbeit der Bundesregierung zu informieren und weiterzubilden. Die Bayerische Jugendleistungsprüfung in 10 verschiedenen praktischen Übungen und einem Theorieteil legten über 34 Jugendliche erfolgreich in Immenstadt ab. Beim 5. Allgäuer Feuerwehrtag in Sonthofen kämpften 24 Jugendgruppen aus den Landkreisen Ostallgäu, Unterallgäu und Oberallgäu um den Titel im K.O.-Saugleistungskupplungswettbewerb. Als zweites Unternehmen in Landkreis konnte die Firma Sport Markt Schratt als Partner der Feuerwehren Bayerns ausgezeichnet werden. Mit Top-Platzierungen kehrten die Jugendgruppen Sulzberg (4. Platz) und Durach (6.Platz) vom Schwäbischen Bezirksjugendleistungswettbewerb in Mindelheim zurück. Über 42 Mannschaften beteiligten sich beim Jugendleistungswettbewerb des Landkreises Oberallgäu in Lauben-Heising. Ein neuer Rekord bei den Teilnehmerzahlen und mit lautem Kuhschellengeläut der Jugendlichen wurden die einzelnen Mannschaften zu Bestleistungen dabei angefeuert.
Die Prodelhütte, eine Selbstversorgerhütte der Jugendfeuerwehr in Oberstaufen-Steibis, erfreut sich als sinnvolle Freizeiteinrichtung für die Jugendarbeit weiterhin großer Beliebtheit und unterstützt so auf besondere Weise die Kameradschaft in den Jugendfeuerwehren.
„Nur gemeinsam geht´s und dass die Kreisjugendfeuer so toll da steht“, sei ein Verdienst vom ganzen „Netzwerk Jugendfeuerwehr Oberallgäu“ bedankte sich der Kreisjugendwart bei allen Beteiligten und Unterstützern der Jugendfeuerwehr.
Bei der von Kreisbrandrat Michael Seger geleiteten Neuwahl des Kreisjugendfeuerwehrwartes wurde Hubert Speiser (Sulzberg) einstimmig erneut für weitere 6 Jahre in seinem Amt bestätigt. „Großen Respekt für die geleistete Arbeit“ zollte Kreisbrandrat Seger den Jugendlichen mit Ihren Jugendwarten. Mit den Worten: „Ohne eure Arbeit geht es in den Feuerwehren in den nächsten Jahrzehnten nicht weiter“, hob Seger die Bedeutung der Jugendfeuerwehren besonders hervor.
Für besondere Verdienste um die Kreisjugendfeuerwehr Oberallgäu konnte Hubert Speiser gemeinsam mit Kreisbrandrat Seger die Feuerwehrkameraden Peter Altenried (Immenstadt), Siegfried Zengerle (Diepolz) und Kreisbrandinspektor Peter Dürheimer mit der Bandschnalle in Silber der Kreisjugendfeuerwehr auszeichnen. Die Bandschnalle in Gold erhielten Hubert Breyer (Obermaiselstein) und Toni Vogler (Tiefenbach) als Anerkennung für ihre jahrelange Tätigkeit in der Kreisjugendfeuerwehr.
Mit dem Leitspruch „Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr“ beendete der Kreisjugendwart das erfolgreiche Jahr der Jugendfeuerwehr Oberallgäu.
Info: Jugendfeuewehrkapelle Sulzberg
Die Überraschung und das Erstaunen an der Hauptversammlung 2010 der Kreisjugendfeuerwehr Oberallgäu war groß, als Kreisjugendwart Hubert Speiser die Jugendfeuerwehrkapelle Sulzberg den Feuerwehrkamaradinnen und –kameraden erstmals vorstellte. Elf Jugendliche der Jugendfeuerwehr Sulzberg packten kurzerhand ihre Instrumente und das Schlagzeug aus und heizten der Versammlung zu Big-Band-Klängen so richtig ein. Nachdem beim landkreisweiten Jugendleistungswettbewerb 2010 in Lauben-Heising die sechs Mannschaften aus Sulzberg so erfolgreich teilgenommen haben und das richtig groß gefeiert werden sollte, kam den Jugendlichen spontan die Idee die Musik für die „Fete“ gleich selbst zu machen. Schließlich hatten einige schon die Instrumente dabei, da später die Musikprobe anstand und sie neben der Feuerwehr Mitglied in der Jugendkapelle Rottach sind. Das Sprichwort „Musik verbindet“ setzten die Mädchen und Buben ohne zu zögern in die Tat um. Und als wenige Tage später ihr Kommandant der Feuerwehr Sulzberg noch seinen 50igsten Geburtstag feierte, war endgültig die Geburtsstunde der Jugendfeuerwehrkapelle Sulzberg gekommen. „In Schwaben und wohl in ganz Bayern ist es einzigartig, dass es nun eine Jugendfeuerwehrkapelle gibt“, so der Bezirksjugendwart und stellvertretende Landesjugendwart Andreas Land. Unter tosendem Applaus der Versammlung erhielten die Jugendwarte und Jugendsprecher eine Zugabe der Jugendfeuerwehrkapelle Sulzberg, die eindrucksvoll ihr musikalisches Können zeigte.
Text/Bilder: Florian Speigl (stv. Kreisjugendwart)