Vorherrschende Farben im Bereich der Feuerwache Ichenhausen waren am Samstag Vormittag das Rot der zahlreichen Feuerwehrautos und das Blau der Uniformen und Jugendfeuerwehrschutzanzügen. Die Jugendfeuerwehr des Landkreises Günzburg veranstaltete am Samstag einen „Tag der Jugend“. Kreisjugendwart Willi Sauter (Ebershausen) lud die Jugendfeuerwehren zum Wettbewerb, verbunden mit der Ablegung der „Jugendflamme“ und der Leistungsprüfung der Deutschen Jugendfeuerwehr ein. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jugendflamme Stufe 2 kamen aus den Feuerwehrjugendgruppen Anhofen, Günzburg, Hafenhofen, Harthausen, Jettingen, Krumbach, Unterknöringen und Waldstetten. Der erweiterten und schwereren Leistungsprüfung der DJF unterzogen sich nur die Jugendfeuerwehrgruppen aus dem südlichen Landkreis Attenhausen, Krumbach und Niederraunau.
Im allgemeinen Teil der Prüfung zur „Jugendflamme Stufe 2“ mussten die Jugendlichen zunächst verschiedene Beispiele ihrer Aktivitäten, die in der eigenen Jugendgruppe durchgeführt wurden, benennen. Auf dem weitläufigen Areal in Ichenhausen waren zur praktischen Prüfung die verschiedensten Stationen aufgebaut, an denen das Können und Wissen unter Beweis gestellt werden musste. So galt es unter anderem den geprüften Juroren die Zeichen auf einem Hinweisschild zum Hydranten zu erläutern oder verschiedene brennbare Gegenstände den entsprechenden Brandklassen A (Feste Glutbildende Stoffe), B (Flüssige oder flüssig werdende Stoffe), C (Brennbare Gase), D (Brennbare Metalle) und E (Fettbrände) zuzuordnen. Im Freigelände musste ein Standrohr, erforderlich zum Anschluss von Schläuchen zur Wasserversorgung, betriebsbereit gemacht und gesetzt werden. Auch eine Unfallstelle galt es ordnungsgemäß abzusichern und den Notruf abzusetzen. Zum Abschluss mussten noch verschiedene Fahrzeuggerätschaften identifiziert werden. Strahlende Gesichter bei den Jugendlichen und so manches Aufatmen der Jugendwarte, als Kreisjugendwart Willi Sauter vor den versammelten Jugendlichen und Betreuern bekannt gab, dass alle 45 teilnehmende Jugendlichen die Prüfung bestanden haben und das Abzeichen „Jugendflamme Stufe 2“ erhalten.
Die Leistungsspangenabnahme der Deutschen Jugendfeuerwehr ist der Höhepunkt am Ende der Jugendfeuerwehrzeit. Die dafür zu erbringenden Kriterien waren als Schnelligkeitsübung das fehlerfreie Verlegen einer Schlauchleitung als Wasserförderung über lange Wegstrecken. Um die Körperstärke und Gewandtheit auszutesten, stand Kugelstoßen mit 4 und 5 kg schweren Stahlkugeln an. Beim Staffellauf musste die Schnelligkeit und Ausdauer unter Beweis gestellt werden. Als praxisorientierte Aufgabe musste ein schulungsmäßiger Löschangriff nach den Vorschriften der Feuerwehrausbildung demonstriert werden. Nachdem auch diese Hürde geschafft war, ging es für die Teilnehmer zu theoretischen Gruppengesprächen. Aus einem Fragenkatalog von 100 Fragen mussten die Prüflinge in der Gemeinschaft viele Fragen beantworten. Es wurden dabei sowohl das Allgemeinwissen als auch feuerwehrspezifische Kenntnisse abverlangt. Teils angespannte Mienen bei den Absolventen entspannten sich, als Stadtbrandinspektor Wolfgang Bauer, als Abnahmeberechtigter der Jugendfeuerwehren Bayern, den drei Gruppierungen die mit Erfolg bestandene Prüfung mitteilte.
Kreisjugendwart Willi Sauter bedankte sich zum Abschluss der Veranstaltung bei den teilnehmenden Jugendlichen, den eingesetzten Schiedsrichtern, den Mitwirkenden „hinter den Kulissen“ und vor allem für die von der Feuerwehr Ichenhausen profihaft organisierte Veranstaltung beim 1. Kommandanten Alexander Stempfle und seiner Mannschaft, die einen großen Teil ihres Samstages für die Jugendlichen opferten.
Text: Dieter März (Günzburger Zeitung)