Bereits zum dritten mal führte die Jugendfeuerwehr Oberallgäu ein umfangreiches Weiterbildungsseminar für die Feuerwehrjugendwarte im Landkreis Oberallgäu durch. Der Kreisverband legt besonders viel Wert darauf, dass die örtlichen Ausbilder einen hohen Wissensstand haben. Für die Durchführung konnte Kreisjugendfeuerwehrwart Hubert Speiser zwei erfahrene Spezialisten der Firma Weber-Hydraulik engagieren.
Durch die Verwendung von neuen Materialien und neuen Techniken, werden Fahrzeuge immer sicherer. Verstärkungen rund um das Fahrzeug sorgen bei einem Aufprall für eine sichere Fahrgastzelle und bis zu 16 Airbags schützen die Insassen bei einem Unfall vor Verletzungen. Doch gerade dieser Umstand erschwert den Rettungshelfern den Einsatz. Die Referenten Thomas Zapf und Andre Weiss, beides aktive Feuerwehrmänner, wissen worauf es beim Rettungseinsatz ankommt. Den beiden Fachleuten ist es besonders wichtig die Einsatzzeit zu optimieren. Zunächst spielt es keine Rolle, ob die örtliche Feuerwehr mit einem schwerem Rettungsgerät ausgerüstet ist oder nicht, denn die Absicherung der Unfallstelle, die Sicherstellung des Brandschutzes und die Ersterkundung tragen bereits wesentlich zum gelingen des Einsatzes bei. Das Sichern des verunfallten Fahrzeuges und die Herstellung der Erstöffnung kann meist mit einfachem technischen Gerät erfolgen und die Einsatzlage stabilisieren.
Neben den „Standard-Einsatz-Regeln“ müssen die technischen Helfer einiges über die verschiedenen Fahrzeugtypen wissen. Die Herren Weiss und Zapf
erklärten die Besonderheiten im Aufbau der Fabrikate. „Manche Stellen können aufgrund der verstärkten Materialien nicht mehr mit den herkömmlichen Rettungsscheren durchtrennt werden“, so Zapf und Weiss. Die Vorgehensweise hat sich gegenüber früher stark verändert. Ein falsches Vorgehen, z.B. wird ein Airbaggenerator durchtrennt, kann es zu einer heftigen Reaktion führen. Um dies zu vermeiden, muss man wissen, wie und an welcher Stelle der Karosserie man vorgehen muss.
Mit Rettungsschere und -spreizer wurde das gelernte in die Praxis umgesetzt. An drei „Unfallstellen“ mussten nun die Teilnehmer ihr Können unter Beweis stellen und alle Rettungsphasen abarbeiten. Alle Teilnehmer wissen nun was und wie wichtig Airbagscanning, Glas- und Batteriemanagement ist.
Kreisjugendwart Hubert Speiser freute sich darüber, dass die Jugendfeuerwehr Oberallgäu diese Ausbildungsveranstaltung finanzieren konnte, um möglichst vielen Jugendwarten eine Teilnahme zu ermöglichen.
Text: Toni Vogler